Inhaltsverzeichnis

  • Projekt
  • Vision - Städtebauliches Entwicklungsprogramm für die Historische Mitte Berlins
  • Preise
  • Förderung 2014 - 2018 Bund, Senat und LOTTO-Stiftung
  • Antrag und gleichlautender Zuwendungsbescheid
  • Pressemitteilung vom Bundesbauministerium + Senat am 19.11.2014
  • Stadtentwicklungsprojekt Flussbad soll gefördert werden
  • Staatliche Förderung: Zusage ohne Prüfung von Fachleuten
  • 02.12.2014 Eine kritische Betrachtung von Dipl.-Ing. Gerhard Hoya
  • Die technische Machbarkeit des Projekts soll durch Studie bestätigt sein
  • 02.12.2020 Eine kritische Betrachtung von Dipl.-Ing. Gerhard Hoya
  • Weiteres Projektgeschehen, Veranstaltungen und Aufbau des Probefilters 2014 - 2028
  • 02.12.2020 Eine kritische Betrachtung von Dipl.-Ing. Gerhard Hoya
  • Flussbad Berlin – Städtebauliches Konzept zur Aktivierung des Spreekanals eingereicht 2018
  • Bewertungen und Kritik zu Stellungnahmen der Behörden, der Anrainer und die kritischen Bedenken der Denkmalpflege

 

Projekt

Das Flussbad Berlin ist ein Projekt zur städtebaulichen Neugestaltung des Spreekanals in Berlin-Mitte. Der Kanal soll als Flussbad genutzt werden und im südlichen Teil eine flache Uferzone erhalten. Ein Pflanzenfilter soll das Kanalwasser reinigen und für Badewasserqualität sorgen. Das von der Künstlergruppe realities: united konzipierte Projekt wird seit 2014 als „Nationales Projekt des Städtebaus“  mit Steuermitteln vom Bund[1] und durch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt[2] gefördert.

Der 1,9 Kilometer lange Spreekanal zweigt am Historischen Hafen nach Südwesten von der Spree ab und knickt kurz vor der Gertraudenbrücke nach Nordwesten ab. Er mündet am Bode-Museum wieder in die Spree.

http://www.bmub.bund.de/presse/pressemitteilungen/pm/artikel/bundesbauministerium-foerdert-herausragende-staedtebau-projekte-mit-50-millionen-euro/

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/pressebox/archiv_volltext.shtml?arch_1411/nachricht5426.html Seit 2012 setzt sich der gemeinnützige Verein „Flussbad Berlin e. V.“ für die Realisierung des Projektes ein. Seit 2014 wird der Plan von einer zunehmend breiteren Öffentlichkeit und in den Medien diskutiert.

 


Vision

Städtebauliches Entwicklungsprogramm für die Historische Mitte Berlins

Im Jahr 1998 stellten die Brüder Jan und Tim Edler die Idee, im sogenannten Spreekanal ein Flussschwimmbad zu errichten, der Öffentlichkeit vor.

Die Vision: „Flussbad Berlin ist ein Stadtentwicklungsprojekt zur Reaktivierung des seit über 100 Jahren weitgehend ungenutzten Spreekanals im Herzen des historischen Berlins. Das Projekt gliedert den Spreekanal in drei Abschnitte unterschiedlicher Nutzung, Atmosphäre und Funktion.“

 002 A01a Das Projekt Flussbad Berlin

 

Naturnaher Flusslauf

002 A01a Das Projekt Flussbad Berlin kurz 02Der an der Fischerinsel gelegene Kanalabschnitt soll, ähnlich einem Altarm, zu einer ökologischen Regenerationszone umgestaltet werden. Die Ufer begleitenden Flachwasserzonen sollen Lebens- und Reproduktionsräume für Flora und Fauna schaffen. Dies ist ein Beitrag zur Verbesserung des ökologischen Zustands des Gewässers, der europäischen Zielsetzungen entspricht.

Durch punktuelle Entfernungen der Kanalmauer sollen begrünte Bereiche mit flachen Uferböschungen entstehen, die als historisches Fenster die im Boden verborgene Stadtmauer Berlins freilegen. Ein neuer Steg auf Wasserniveau lädt zur Erkundung des Kanals ein.

 

Natürlicher Wasserfilter

Zwischen Gertraudenbrücke und Auswärtigem Amt soll ein ökologischer Pflanzenfilter das hindurchfließende Spreewasser reinigen, welches im Wesentlichen durch gelegentliche Einleitungen aus der Mischwasserkanalisation verunreinigt wird. Das Wasser strömt auf einer Länge von etwa 400 Metern durch eine mit Wasserpflanzen bestandene Kiesschicht. In dieser Passage findet eine mikrobiologische Reinigung statt, so dass anschließend gefahrlos im Wasser geschwommen werden kann. Dieser kontinuierliche Prozess wird allein von der Schwerkraft angetrieben, denn das gefilterte Wasser fließt in den circa eineinhalb Meter tiefer liegenden Schwimmbereich.

 

Schwimmbereich

Entlang der Museumsinsel soll sich ein 835 Meter langer Kanalabschnitt mit sauberem Flusswasser erstrecken, dies entspricht einer Wasserfläche von 23.700 m2. Diese bisher weitgehend ungenutzte Fläche soll als natürliche Ressource inmitten der Stadt über großzügige Freitreppen, z.B. am Lustgarten oder am Humboldt Forum, zugänglich gemacht werden. Ein neuer öffentlicher Raum lädt zur Begegnung, zum Verweilen oder zum Schwimmen im sauberen Wasser in die Stadtmitte ein. Die alltägliche und sinnliche Erfahrung erlaubt eine neue Perspektive auf die historische Stadt und schafft eine neue Ebene der Nutzung, Wahrnehmung und Bedeutung für die zunehmend repräsentativ geprägte historische Mitte. So wird die kulturelle und gesellschaftliche Bedeutung und Attraktivität gesteigert und nachhaltig gesichert.

 


Preise

Nachdem die Projektidee anfänglich wenig bekannt war und fast aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden war, gewannen die Initiatoren innerhalb kurzer Zeit den bekannten und hoch dotierten Holcim Award in Gold und danach in Bronze den weltweiten Wettbewerb.

Von dem Berliner Architekten Tim Edler geführtes Team wurde am 15. September 2011 in Mailand mit den Holcim Awards Gold für die Region Europa ausgezeichnet. „Prämiert wurde das Konzept für die nachhaltig angelegte Umnutzung eines wenig genutzten Spreeabschnittes an der Museumsinsel als Flussbad. Direkt an der Museumsinsel, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, sollte auf einer Länge von 745 Metern eine Bademöglichkeit geschaffen werden.“

Der Preis war mit 100.000 US-Dollar dotiert.

Mit dem Wettbewerb sollen Leistungen von Architektur und Bauwirtschaft gefördert werden, die nachhaltige Lösungen für technologische, ökologische, sozioökonomische und kulturelle Fragen bieten.

Laut Jury verspeicht das Planungsprojekt „die Umwandlung eines wenig genutzten Seitenarms der Spree in Berlin zu einem 745 m langen natürlichen „Swimmingpool“. Die Planung, die ein 1,8 ha großes Schilfbiotop mit versenktem Sandfilter zur Verbesserung der Wasserqualität einschließt, wurde von einem Team unter Leitung des Architekten Tim Edler von realities united, Deutschland, entwickelt.

Der Entwurf schien alles zu versprechen: Ein innovativer technischer, ökonomischer und städtebaulicher Ansatz, der die Steigerung der Lebensqualität und die Reinigung eines Flusses mit einer simplen, von jedermann zu verstehenden, natürlichen und kostengünstigen Methode versprach. Alle Beteiligten waren sich einig: So löst man Probleme.

 

Visualisierung FlussbadKommentar der Jury des Holcim Award Europe
Die Jury empfahl das Projekt wegen seiner direkten und sehr starken positiven Auswirkungen auf die Qualität des städtischen Lebens in einem Gebiet Berlins, das bislang übersehen wurde.

Die Idee, hier eine öffentliche Einrichtung zu schaffen, ist überzeugend, machbar und leicht übertragbar. Ergänzt wird das Projekt durch ein ökologisches Konzept, das mit Hilfe einfacher Gestaltungsmaßnahmen, die den historischen Kontext der umliegenden Gebäude respektieren, für sauberes Wasser sorgt. das Projekt und durch die Sanierung der Wasserstraßen Berlins auch einen wertvollen ökologischen Beitrag leiste.
„Das Projekt ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, was sich in schwierigen innerstädtischen Gebieten mit reicher Tradition und bedeutendem kulturellen Erbe, in denen bislang keine Rücksicht auf die Anwohner genommen wurde, erreichen lässt“, erklärt Lucy Musgrave, Jurymitglied und Co-Direktorin der Londoner Planungsagentur Publica.

 

Konzern Holcim: Ein Schweizer weltweit tätiges Unternehmen seit 150 Jahre. Zementproduktion
Kennzahlen Holcim-Konzern: Jahresproduktionskapazität Zement: 2011 / 211,5 Mio. t und 2012 / 216 Mio. t

Die Zahlen zeigen: Die Führung kämpft für Wachstum und um die Profitabilität Holcims. Aufgabe ist es, seine Kunden auf den weltweiten Bauplätzen mit genau den Produkten und Dienstleistungen zu beliefern, die sie brauchen. Das ist 2011 trotz einiger schwacher Märkte gut gelungen, denn unter Ausklammerung der Wechselkurs- und Konsolidierungsänderungen hätte der konsolidierte Nettoverkaufsertrag um 7,5 Prozent zugenommen. In Schweizer Franken ausgedrückt reduzierte er sich allerdings um 4,2 Prozent auf CHF 20,7 Milliarden.

Mit dem Wettbewerb 2011 sollten Leistungen von Architektur und Bauwirtschaft für Bauvorhaben gefördert werden, die große Betonkonstruktionen umfassen. Damit wird die Nachfrage nach Zement gefördert. Das Projekt „Flussbad Berlin“ benötigt für die Herstellung des Hochwasserdükers und der Uferwände ca. 25.000 t Boton, für dessen Herstellung ca. 8.000 t Zement benötigt. Bei der Herstellung wird sehr viel CO2 freigesetzt.
Leider aber eine Verkaufsfördernde Maßnahme!

Auszeichnungen für die Initiatoren des Konzeptes für einen Umbau des Spreekanals in ein Flussbad durch den weltgrößten Zementhersteller im Jahr 2011 [PDF, 236 KB]

 


Förderung 2014 - 2018

Der Antrag auf Förderung wurde im September 2014 von Flussbad e. V. und von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt gestellt.

Im Dezember 2014 erfolgte die Aufnahme in das Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“. Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit in Höhe von 2,6 Millionen Euro. Weiterhin Förderung in Höhe von 1,3 Millionen Euro durch die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.

 


Visualisierung SchilfbeckenAntrag und gleichlautender Zuwendungsbescheid

Kurzbeschreibung des Vorhabens

Das Projekt „Flussbad Berlin" möchte den Spreekanal im historischen Zentrum Berlins, der heute eine der größten innerstädtischen Funktionsbrachen ist, auf neue Weise nutzbar machen. Der Fluss soll sich in der Mitte des historischen Zentrums auf 750 Metern Länge in eines der größten und schönsten Schwimmbecken der Welt verwandeln. Im oberen Teil des insgesamt etwa 1,6 km langen Wasserlaufs sollen außerdem eine einzigartige Biotoplandschaft und ein Schilfbecken zur natürlichen Reinigung des Flusswassers entstellen. Die bereits 1998 entwickelte Idee genießt heute große Zustimmung quer durch die Gesellschaft. Für eine Machbarkeitsstudie (hydrologisches Gutachten) konnten 2014 Lottomittel erfolgreich akquiriert werden. Mit diesem Antrag wird ein Maßnahmenpaket zur Weiterentwicklung des städtebaulichen Konzepts ,Flussbad Berlin" (*), zur weiteren Klärung von Planungsvoraussetzungen und Planungsvorgaben sowie zur kurzfristigen baulichen Realisierung einiger strategischer, stadträumlicher „Vorab-. bzw. ,,Aktivierungselemente" beantragt. Die Maßnahmen sollen der Unterstützung und Qualifizierung der bislang ausschließlich zivilgesellschaftlich getragenen Entwicklungsinitiative dienen.

Ziel ist die Überleitung der Initiative In ein Realisierungsprojekt.

 

Begründung für das Projekt (Kurzform)

Flussbad Berlin ist ein dreiteilig angelegtes Stadtentwicklungsprojekt entlang des .Spreekanals" in Berlin: Im unteren Bereich soll sich der Spreearm im historischen Zentrum auf 750 Metern in eines der größten, schönsten und frei zugänglichen Schwimmbecken verwandeln. Im oberen Bereich des Insgesamt 1,6 km langen Wasserlaufs soll außerdem eine einzigartige Biotop-Landschaft und im mittleren Bereich ein Schilfbecken zur natürlichen Reinigung des Flusswassers entstehen. Es entstehen neue Räume und ein grünes Band durch den historischen Kern der Stadt Berlin.

Das Projekt bedeutet eine grundlegende Neubewertung der Rolle des Flusses für die Stadt. Es erneuert die Beziehung zwischen der Stadt und dem Fluss, an dem und aus dem sie einst entstand, und erzeugt damit ein richtungsweisendes Symbol. …

 

VisualisierungProjektziele

Beim Projekt „Flussbad Berlin" mit seiner Exponiertheit im historischen Zentrum Berlins und seiner starken symbolischen Bedeutung vor dem Hintergrund der sensibilisierten öffentlichen Debatte um die Stadtentwicklung soll ein Weg gefunden werden, den Realisierungsprozess so zu gestalten, dass daraus ein zivilgesellschaftlicher Erfolg entsteht. Das Projekt, das von der Bundesjury ausgewählt wurde, grenzt unmittelbar an die Kernzone der UNESCO-Welterbestätte Museumsinsel und ist denkmal- und welterbegerecht zu realisieren.

Die Ziele des Projektes Flussbad Berlin liegen auf verschiedenen Ebenen. Es bietet die Chance, diese unterschiedlichen Zielebenen zu verbinden. Und das, obwohl diese Zielebenen häufig als voneinander getrennt oder sogar als gegensätzlieh oder unvereinbar wahrgenommen werden.

Flussbad Berlin zielt auf die Nutzbarmachung des Flusswassers für die Menschen, die Wiederherstellung der ökologisehen Funktionsfähigkeit der Spree, die Verbindung von städtischer Zentralität und Natur, die Schaffung öffentlicher Räume für unterschiedliche Menschen und Belange sowie auf die Intensivierung der Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit.

Ziel des zur Förderung beantragten (Teil-) Projektes ist die Weiterentwicklung des Konzepts. …

Darüber hinaus soll weitere umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit alle Projektschritte begleiten, um allgemein eine breite Zustimmung zu erreichen.

 

Projektbeschreibung und Zuwendungsmittel

Zur Erreichung der Projektziele sind folgende Maßnahmen geplant:

    1. Prozessentwicklung (Vorbereitung von Planung und Projektentwicklung) - 258.000 €
        • Potentialanalyse und Definition des Planungs- und Realisierungswegs
        • Identifikation von Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten sowie der Struktur des Projektträgers
        • Herstellung der Grundlagen für einen politischen Realisierungsentscheid
    2. Prozessbeteiligung - 761.000 €
      1. allgemeine Aufgaben der Koordination der Beteiligten
      2. Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zum Informationstransfer mit einem weitgehenden Abgleich von Interessen und Informationsständen.
      3. Teilnahme an Gremien und Veranstaltungen
      4. Dokumentation und Auswertung
    3. Weiterentwicklung Projekt Flussbad - 540.000 €
      1. Konzeptionelle und planerische Weiterentwicklung des Gesamtprojektes
      2. Schaffung planerischer Grundlagen für die nachfolgende Gesamtrealisierung (z.B. flankierende Untersuchungen)
    4. Aktivierung Projektgebiet - 1.266.500 €
      1. Vorwegnehmende bauliche Maßnahmen, die den Projektort und sein ungenutztes Potential besser erkennbar machen
      2. Einrichtung einer öffentlichen Repräsentanz zum Projekt „Flussbad Berlin" als Ausstellungs,Veranstaltungs- und Arbeitsort
      3. Maßnahmen für die experimentelle Zwischennutzung des Kanals
    5. Öffentlichkeitsarbeit und Wissensmanagement - 502.600 €
      1. Maßnahmen zur öffentlichen Darstellung des Projekts „Flussbad Berlin" und dessen aktuellen Prozessstandes (Informationsmaterial, Medienberichte, Ausstellungen usw.)
      2. Einrichtung und Pflege einer umfassenden Prozess und Wissensdatenbank
    6. Projektsteuerung - 607.760 €
      1. Steuerung und Organisation der Gesamtmaßnahme
      2. koordinierte Organisation und gegenseitige Abstimmung aller Maßnahmenfelder
      3. Ausschreibung und Beauftragung aller Maßnahmen

Gesamtsumme 4.000.000 €

 

Die Maßnahmen zielen in ihrer Gesamtheit darauf besondere Qualitätsansprüche hinsichtlich des städtebaulichen Ansatzes, der baukulturellen Aspekte, der Gestaltung von Beteiligungsprozessen sowie des Innovationspotenzials zu erreichen.

Der Hauptteil der durchzuführenden Maßnahmen betrifft die Prozess- und Projektentwicklung sowie Maßnahmen zur Öffentlichkeitsbeteiligung. Konkrete Maßnahmen, bis auf die geplanten Baumaßnahmen zur Aktivierung des Projektgebietes sind im Moment nicht eindeutig und erschöpfend beschreibbar, sondern werden erst im laufe der Projektentwicklung umfassender beschreib- und bezifferbar.

 Foerderung der Weiterentwicklung des Projektes Flussbad durch Bundregierung, Senat und Lotto-Stiftung im Jahr 2014 [PDF, 334 KB]

 


Bundesbauministerium fördert herausragende Städtebau-Projekte mit 50 Millionen Euro
Pressemitteilung des Ministeriums vom 19.11.2014

 

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen.Berlin
Pressemitteilung, 19.11.14

 


LOTTO-Stiftung bewilligt 150.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie

Flussbad Berlin e. V. erhält 2014 eine Zuwendung aus Lottomitteln des Senats in Höhe von 150.000 Euro für eine Machbarkeitsstudie.

Von Flussbad Berlin e. V. wurde die  - “Vertiefende Konzeption Flussbad Berlin“, Dokumentversion 09.11.2015, Überprüfung, Veränderung und Weiterentwicklung ausgewählter Aspekte des städtebaulichen Konzepts 11/2015 vorgelegt, gefördert mit Mitteln der Deutschen Klassenlotterie Berlin. Drei wesentliche technische Herausforderungen –Hochwasserschutz, Wasserqualität und Mischwasserkanalisation- des Projektvorhabens Flussbad Berlin sollten geprüft wurden.

 


Der Verein Flussbad Berlin legt ungeprüftes „Staedtebauliches-Konzept für die Aktivierung des Spreekanals“ vor und nennt erstmals Maßnahmen zur Erreichung der Projektziele [PDF, 7,4 MB]

 


Stadtentwicklungsprojekt Flussbad soll gefördert werden

Staatliche Förderung ohne Prüfung von Fachleuten - 02.12.2014 Eine kritische Betrachtung von Dipl.-Ing. Gerhard Hoya

Der von den Brüdern Edler vorgelegte Förderantrag „Stadtentwicklung Flussbad Berlin“ wurde von der Senatsverwaltung ohne Prüfung von Fachleuten dem Abgeordnetenhaus vorgelegt. Am 02.07.2014 beschloss –ohne Prüfung– der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses: Berlin beteiligt sich am Projektaufruf des Bundes für „Nationale Projekte des Städtebaus“ mit einem

Antrag zum „Flussbad Berlin“,

da das Projekt (so wörtlich) „großes Potential für Nachhaltigkeit hat und es um die ökologische Aufwertung des Wassers in der Stadt, öffentlich zugängliche Grün- und Freiräume am Wasser und die Einbindung der Interessen der Stadtgesellschaft geht. Eine zivilgesellschaftliche Initiative an einem der spannendsten und sensibelsten Orte Berlins weiterzuentwickeln und auf den Realisierungsweg zu bringen, ist eine Herausforderung für alle Beteiligten“.

Den Abgeordneten im Hauptausschuss gefielen die schönen Bilder:

Visualisierung 2Visualisierungen, die aber leider die zu erwartende Wirklichkeit nicht zeigen.

Der von den Brüdern Edler vorgelegte Förderantrag mit einer Fördersumme in Höhe von EUR 4,0 Mio. wurde dann ungeprüft dem Bundesministerium eingereicht.

Die berufene Jury unter Beteiligung einiger Bundestagsabgeordneter stimmte dem Berliner Förderantrag und auch einigen weiteren Anträgen mit einer Gesamtsumme von EUR 50,0 Mio. zu. Ein Protokoll der Sitzung wurde nicht gefertigt.
Eine gutachterliche Prüfung wurde nicht durchgeführt. Niemand fragte nach Referenzen, ob die Autoren etwas Gleiches geplant oder Managementerfahrung bei Großprojekten gewonnen hatten.

Wie sich noch später herausstellen sollte, eine fatale Unterlassung.

 

Die technische Machbarkeit des Projekts soll durch Studie bestätigt sein
10.01.2016 Eine kritische Betrachtung von Dipl.-Ing. Gerhard Hoya

Vorbemerkung:
Der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt wurde die Studie (http://www.flussbad-berlin.de/documents/41139/76327/Vertiefungsstudie +Flussbad.pdf/4a6b8958-ae89-4e2c-a105-1adca8df4e85)
im November 2015 zur Kenntnisnahme vorgelegt und die betroffenen Abteilungen (Städtebau, Stadt- und Freiraumplanung sowie Umweltschutz) gaben grundsätzlich positive Rückmeldungen und Hinweise zu weiteren notwendigen Untersuchungen.

Kritik:

  1. Eine Prüfung durch Fachleute oder Gutachter fand nicht statt.
  2. Die technische Machbarkeit konnte für drei wesentliche Einzelmaßnahmen nicht überzeugend nachgewiesen werden.
  3. Die von einem Professor getroffenen Einschätzungen sind nicht belastbar.
  4. Der erforderliche Hochwasserabfluss über dem Spreekanal bleibt nicht erhalten und ist durch bauliche Maßnahmen herzustellen. Die natürliche Reinigung des Flusswassers auf Badegewässerqualität durch den geplanten Pflanzenfilter muss noch durch Versuche nachgewiesen werden und die Überläufe der Mischwasserkanalisation in den „Schwimmbereich“ können nicht vollständig unterbunden werden.

 

Offen bleiben insbesondere die kritischen Bedenken der Denkmalpflege.
10.01.2016 Eine kritische Betrachtung von Dipl.-Ing. Gerhard Hoya

Obwohl bereits im September und im Dezember 2014 der Leiter des Landesdenkmalamtes, Herr Prof. Dr. Haspel sehr nachdrücklich darauf hinwies, dass das LDA aus fachlicher Sicht keinen projektierten Vorhaben zustimmen wird, welche zu Substanzverlusten bzw. zu gestalterischen Beeinträchtigungen der Welterbestätte oder zu negativen Auswirkungen in der Pufferzone der Museumsinsel und am Denkmal-bestand entlang des traditionsreichen Schleusengrabens führen, unterstützte die Stadtentwicklungsabteilung Flussbad e. V. das Projekt weiter zu entwickeln und stimmte 2015 dem Inhalt der Machbarkeitsstudie ohne Prüfung zu.

 


Weiteres Projektgeschehen, Veranstaltungen 2014 - 2028 [PDF, 313 KB] 
02.12.2020 Eine kritische Betrachtung von Dipl.-Ing. Gerhard Hoya

 


Flussbad Berlin – Städtebauliches Konzept zur Aktivierung des Spreekanals eingereicht 2018 [PDF, 326 KB]
Flussbad Berlin e. V.
„Flussbad Berlin - Städtebauliches Konzept zur Aktivierung des Spreekanals (November 2018)"
Kategorisierung und Auswertung der Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung der Behörden, Träger öffentlicher Belange und Anrainer (informelles Verfahren)
Stand: 25. August 2019

 


Bewertungen und Kritik zu Stellungnahmen der Behörden, der Anrainer und die kritischen Bedenken der Denkmalpflege [PDF, 371 KB]
Mit Abschluss des Förderprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus" hat der Verein Flussbad Berlin eine überarbeitete Fassung des städtebaulichen Konzepts „Flussbad Berlin" erstellt. Die ständig sich wiederholenden Bewertungen von Herrn T. Edler lauten: „Die Aussage enthält Hinweise zur planerischen oder betrieblichen Konzeption,...“ Nichtssagender kann man Bewertungen nicht aussprechen!

 

Pruefung und Bewertung des Schlussberichtes von 02.12.2020 [PDF, 293 KB]
von Dipl.-Ing. Gerhard Hoya -02.12.2020
Im Bericht von Flussbad e. V. wurden viele Maßnahmen geschönt oder
unwahrheitsgemäß dargestellt. Nachfolgend werden die unwirksamsten und größten Steuergeld verschwendenden Teilprojekte betrachtet: