Pressemitteilung Berliner Senat vom 19.11.20214
Seit über 100 Jahren fahren auf dem Spreekanal im historischen Zentrum Berlins keine Schiffe mehr. Berlin hat nun die große Chance, mit dem Projekt „Flussbad Berlin“ diesen Abschnitt auf neue Weise nutzbar zu machen.
Berlin überzeugte mit dem innovativen Stadtentwicklungsprojekt "Flussbad Berlin" das Expertengremium auf Bundesebene, das die Projekte für eine Förderung im Programm "Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus" vorgeschlagen hat. Ausgewählt wurden nun bundesweit 21 herausragende Projekte mit besonderer nationaler Wahrnehmbarkeit und Qualität, mit überdurchschnittlichem Investitionsvolumen oder hohem Innovationspotential.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erhält vom Bund 2,6 Mio. €, um gemeinsam mit dem Verein "Flussbad Berlin e.V." am Rande der Museumsinsel den Spreekanal auf einer Länge von 750 Metern zu einem der größten, schönsten und frei zugänglichen Schwimmbecken zu entwickeln. Berlin beteiligt sich mit 1,4 Mio. € an den Projektkosten.
Im oberen Teil des insgesamt ca. 1,6 km langen Spreekanals sollen eine Biotoplandschaft und ein Schilfbecken zur natürlichen Reinigung des Flusswassers entstehen.
Der Senator für Stadtentwicklung und Umwelt Michael Müller bekräftigt: "Jetzt können wir mit den Fördermitteln des Bundes ein Zukunftsprojekt auf den Weg bringen, von dem sowohl die Berlinerinnen und Berliner profitieren als auch die Flusslandschaft in der Stadtmitte Berlins. Dieses Projekt ist ein Symbol für nachhaltige, integrative und schonende Stadtentwicklung. Es steht für Teilhabe am öffentlichen Raum und einen intelligenten Umgang mit natürlichen Ressourcen. Das Flussbad wird eine Verbindung zwischen historischer Stadt und lebendiger Gegenwart schaffen – das macht das Projekt so spannend."
Die Reaktivierung des Spreekanals, dessen Bedeutung als ursprünglicher historischer Ausgangspunkt und als Ressource für die Stadtentwicklung Berlins heute weitgehend vergessen ist, macht den stadthistorisch bedeutenden Bereich insbesondere für die Berliner Wohnbevölkerung nutzbar und attraktiv. Eine beschwimmbare Spree passt sehr gut zur Weltoffenheit einer lebenswerten Metropole.
Gefördert werden Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Konzepts und zur Planungsvorbereitung sowie erste bauliche Maßnahmen. Mit dem Förderantrag des Landes Berlin für das neue Bundesprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ hat Flussbad Berlin e.V. ein Maßnahmenpaket zur Weiterentwicklung des städtebaulichen Konzepts „Flussbad Berlin“, zur weiteren Klärung von Planungsvoraussetzungen und Planungsvorgaben sowie zur kurzfristigen baulichen Realisierung einiger strategischer, stadträumlicher "Vorab- bzw. Aktivierungselemente" erstellt.
Der bisherige Antrieb für die Entwicklung des Projektes stammt aus der zivilgesellschaftlichen Entwicklungsintiative, die sich im gemeinnützigen, 2012 gegründeten Verein "Flussbad Berlin" gebündelt hat. Die Idee entfaltet eine symbolische Kraft, die sich in einer breiten politischen und gesellschaftlichen Befürwortung widerspiegelt. Der weitere Entwicklungsprozess wird großes öffentliches Interesse genießen und intensiv durch Bürgerbeteiligung geprägt sein.