Dr. Heide Ellerbrock vom 20.03.2022

Diese Aussage verschönt doch Tatsachen. Im Febr. wurde bekannt, dass Berliner Gewässer nicht die WRRL bis 2027 einhalten können, 503 Mio. € Strafzahlung ansteht. Das Klärwerk Schönerlinde muss für 50 Mio. nachrüsten, damit die Bäder an der Havel offenbleiben können. Im Innenstadtbereich läuft an 18 Stellen die Mischkanalisation ungeklärt ein, ebenso das ungeklärte Regenwasser, vermengt mit Keimen und Parasiten des Ratten-, Hundekots etc. Die bisherigen Filter haben schon die Reinigung des Kanals nach eigenen Aussagen nicht geschafft, jetzt geht es vereinfacht? Hoffentlich sind die E-Coli-Frühwarnmessungen nicht nur wieder einziges Kriterium für Wasserqualität. Diese Verschleierung hat dem Verein schon die Millionenförderung eingebracht.

Ecke vom 20.03.2022

Der Verein feiert hier schon Untersuchungsergebnisse zum Filter, die Ende März öffentlich gemacht werden sollen. Die Aussagen sind sehr vage und unkonkret. Aber es wird schon wieder publicity damit gemacht.
Ich würde mich freuen, wenn die Behauptungen zutreffen. Jedoch ist die Praxis das Kriterium der Wahrheit, in diesem Fall wissenschaftlicher Ergebnisse. In diesem Sinne ist es Usus nicht von Untersuchungen aus gleich in Großprojekte einzusteigen. Ich bin daher dafür, falls die Ende März vorzulegenden Ergebnisse zur Wasserqualität positiv sind, diese in einem Pilotprojekt (Versuchsanlage, egal, wie man es nennen will) an anderer Stelle (East Side Gallery) zu testen. So wie ich das schon 2017 vorgeschlagen habe.
Meine übrigen Bedenken zum Bad im Spreekanal bzgl. Invest-und unbezifferten Betriebskosten, Attraktivität im Dauerbetrieb, Familien(un)freundlichkeit, Sicherheit, Ästhetik, Denkmalschutz u.a. bleiben bestehen.
Ich möchte auch dafür plädieren, dass durch eine unabhängige ehrenamtliche Kommission die Zukunft des Projektes beurteilt wird, falls der Senat sich außerstande fühlt, zeitnah eine pragmatische Entscheidung zu fällen.